Die klassischen Instrumente der traditionellen bulgarischen Volksmusik sind die Gajda (Dudelsack), die Zurna (eine ohrenbetäubende Oboe) die Kaval (Hirtenflöte), die Gadulka (bulgar. Fiedel) und die Tapan (große Trommel, türk. Davul, griech. Daouli).

Das Akkordeon fand erst in den 1940er Jahren Eingang in die bulgarische Volksmusik, und zwar durch Boris Karlow (1924 – 1964). Zwei andere bedeutende Akkordeonspieler sind Kosta Kolev (1921 – 2010) und Ibro Lolov (1932 – 2015). Alle drei stammen aus Roma-Familien.

Falls ihr in Youtube weitere Musik von ihnen suchen wollt: Wenn man die kyrillisch geschriebenen Namen eingibt, sind die Funde ergiebiger.

1 – Boris Karlow / Борис Карлов
Er arrangierte Melodien, die ursprünglich auf Instrumenten wie der Kaval (Hirtenflöte) oder der Gajda (Dudelsack) gespielt wurden, für das Akkordeon neu und verlieh so der traditionellen bulgarischen Musik einen neuen Charakter. (Wikipedia)

Boris Karlov, Sofijsko šopsko horo
Hinweis für Nicht-Balkantanz-Fans: Lasst euch nicht gleich abschrecken von den zahlreichen Wiederholungen, das ist so bei Balkan-Tanzmusik – lasst euch reinziehen in den Strudel… Am besten verkraftet man diese Musik, wenn man dabei hüpft! Wer dann keine gute Laune kriegt, dem/der ist nicht zu helfen. 😉 (Am verdaulichsten für Nicht-Tänzer*innen-Ohren ist vermutlich das 3. Stück ganz unten.)

2 – Kosta Kolev / КОСТА КОЛЕВ
Haramiisko horo im flotten 7/8-Takt, Rhythmus: 3-2-2

3 – Ibro Lolov / Ибро Лолов
Makedonsko Horo / Македонско хоро
Gemütlicher 7/8-Takt, Rhythmus: 3-2-2, oder besser: Ap-fel-mus, Ap-fel, Ap-fel. Dieser Rhythmus ist in Bulgarien grad so üblich wie bei uns der 4/4-Takt. Man könnte z.B. einen Bansko Horo, einen Širto oder irgendeine Form des Bavnoto (Bavno Horo) drauf tanzen.

Das Akkordeon in Bulgarien