„Im Iran dürfen Frauen nur vor Frauen auftreten. Vor Männern dürfen sie nur singen, wenn auch männliche Sänger dabei sind. Weiblicher Solo-Gesang in der Öffentlichkeit ist tabu. Auch auf CDs darf er nicht verkauft werden. Iranische Frauen singen nur privat – und im Internet.“ (Quelle: >Deutschlandfunk)
Öffentlichkeit nur per Internet – seit ich mit meinem Buch corona-halber nur noch Online-Lesungen machen kann, weiß ich, was das bedeutet: Du sitzt allein vor deinem Bildschirm, du siehst dein Publikum nicht, du hörst es nicht rascheln, niemand lacht oder klatscht, du hast keine Resonanz. Für die iranischen Sängerinnen ist dies ein Dauerzustand… Geben wir ihnen Resonanz!
Was ihr für diese eingeschränkten Künstlerinnen tun könnt:
– Like das Video: Wenn du das Video hier laufen lässt, gibt es unten im Bild eine schwarze Zeile, wenn du mit der Maus dahin gehst, erscheint rechts das Wort „YouTube“. Wenn du auf dieses „YouTube“ klickst, wechselt die Ansicht und du bist direkt in YouTube. Dort kannst du das Video liken. (Für nicht so YouTube-Affine: Liken heißt, auf die Hand mit dem erhobenen Daumen klicken, die du unterhalb des Videos siehst. Dann bekommt das Video einen Pluspunkt, was zum einen die Sängerin freut, zum anderen ihr hilft, eine bessere Platzierung in YouTube zu bekommen.)
– Schreibe der Sängerin einen Kommentar unter das Video (auch dazu musst du in die YouTube-Ansicht wechseln). Auf Deutsch oder Englisch, egal, oder einfach ein Smiley, und schreib vielleicht noch dazu „…from Germany“, damit sie weiß, woher die Resonanz kommt.
– Außerdem kannst du Videos, die dir gefallen, natürlich auf deiner Facebook-Seite teilen und damit für Verbreitung sorgen.
Hier einige selbstbewusste iranische Sängerinnen und Musikerinnen, die sich im Internet in Szene setzen:
1. Iranische Steppe, tradititonelle Instrumente, starke Frauen, flotte Musik: die Mohzan Band
2. Iranische Villa mit Teppichen und Gärten, kesse Frauen in Kleidern glitzernd wie Bonbonpapier, Frauenpower trotz Traditionskitsch. Wie die Band heißt, weiß ich leider nicht. (Wenn man anfängt zu suchen, muss man ja mit unserer lateinischen Schrift beginnen – wenn man dann immer weiter klickt, wird’s immer orientalischer, bis man kein Wort mehr versteht.)
3. Die Sängerin Yalda Abbasi. Mit ihrer tanzenden Kollegin inszeniert sie sich selbstbewusst in weiter Landschaft, ganz ohne Männer, und spielt selber die Dotar, die im mittleren Orient weit verbreitete Langhalslaute.
Auf das Thema „Sängerinnen im Iran“ bin ich gestoßen durch das Berliner Konzertprojekt „Female Voices of Iran“, das iranische Sängerinnen unterschiedlichster Herkunft zusammenführte und nach Berlin holte. Wer Lust auf mehr hat, findet unter diesem Stichwort bei YouTube jede Menge iranischen Frauengesang…