Zu Pfingsten ein ganz besonderer Leckerbissen für euch – einer des besten Musikfilme, die ich kenne: Ein ganz und gar wunderbarer Film über traditionelle Musik (und Tanz) in der Türkei. Unbedingt einmal in einer ruhigen Stunde anschauen! (90 Min.)

Ein Filmteam reist kreuz und quer durch die Türkei auf den Suche nach Menschen, die alte Lieder singen. Da Kleinasien von jeher ein ausgesprochen multikulturelles Siedlungsgebiet gewesen ist, singen auch in der heutigen Türkei die Menschen sowohl auf Türkisch wie auf Armenisch, Georgisch, Lasisch, Jüdisch, Kurdisch, Syrisch, Arabisch, Griechisch… (Deswegen auch die diversen türkischen Untertitel. Ich habe geguckt, ob ich den Film irgendwo mit englischen Untertiteln finde, leider nein. Aber man versteht ihn auch so. Musik braucht keine Übersetzung.)

Manche sagen, der Filmemacher habe die traditionellen Gesänge verfälscht, indem er sie teilweise mit moderner Instrumentierung unterlegt hat. Aber Tradition ist nicht die Verehrung der Asche, sondern das Schüren des Feuers (Gustav Mahler), und so kommt zum Alten immer wieder etwas Neues hinzu. So ist das Leben, das ist lebendige Folklore. Ich find’s kongenial. Ich liebe diesen Film.

Anadolu’nun Kayıp Şarkıları (Anatoliens vergessene Lieder) von Nesih Ünen

Anatoliens vergessene Lieder